Album

Max Bruch 
Werke für Violoncello und Orchester

Entschlackt, von unnötigem Pathos befreit, entpuppten sich die Werke als wahre Kleinode.
album cover kleinhapl max bruch pieces for violoncello and orchestra

Über das Album

Der Anruf meines CD Labels Max Bruchs Stücke für Cello und Orchester einzuspielen begeisterte mich anfangs gar nicht. Ein Komponist – ausschließlich bekannt durch sein Violinkonzert und Kol Nidrei, das ich außer als melancholisch nur als schwermütig abgespeichert hatte. Wie schon so oft war es die Biografie, die mich weiterbrachte. Mit seinem Violinkonzert war Max Bruch gleich zu Beginn seines Lebens am Zenit – es gelang ihm nie wieder an diesen Erfolg anzuschließen. Er kämpfte nicht nur mit den musikalischen Entwicklungen seiner Zeit sondern auch mit den politischen – das Ende des deutschen Kaiserreichs und die Weimarer Republik waren für ihn nicht zu ertragen. Und das seltsame trat ein: obwohl ich mich unentwegt für Offenheit und Beweglichkeit einsetze begann ich Max Bruchs Stücke für Cello und Orchester für mich zu entdecken. Mein Zugang: entschlacken, von unnötigem Pathos und Schwulst befreien. Plötzlich entpuppten sich die Werke als wahre Kleinode.

Aufnahmen im Kino

Die Aufnahme in Prag mit dem Tschechischen Rundfunkorchester fand in einem ehemaligen Kino, das wie ein Theater mit Galerie gebaut ist, statt. Ich werde diese Tage in dieser Akustik nie vergessen – der perfekte Ort für diese Musik.

testimonial

Review from our customer

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Keila Shiver
Dass Friedrich Kleinhapl nicht längst als einer der größten Cellisten unserer Zeit weltweit bekannt ist, ist eines der Schandmäler der heutigen Musikwelt. Denn er ist es!
Rémy Franck, Pizzicato
Friedrich Kleinhapl gehört zu den hochinteressanten Cellisten unserer Zel
Oswald Beaujean, Bayerischer Rundfunk
Er spielt einem fast altmeisterlichen satten, voluminösen Ton, der seinesgleichen sucht.
Crescendo

Besprechungen und Kritik

Rémy Franck, Pizzicato
Kleinhapl spielt Bruch

Dass Friedrich Kleinhapl nicht längst als einer der größten Cellisten unserer Zeit weltweit bekannt ist, ist eines der Schandmäler der heutigen Musikwelt. Denn er ist es! Bruchs ‚Kol Nidrei‘ mit Kleinhapl ist gewissermaßen eine Wiedergutmachung an diesem Werk, das in dieser Aufnahme seine wirkliche Größe erhält. Kleinhapl und sein Dirigent Jan Kucera zeigen, dass man keine zwölfeinhalb Minuten braucht, um das Stück zu spielen (wie Hanna Chang mit Rostropovich) und nicht dabei schluchzen muss, als habe man nur Todsünden zu bereuen (wie Misha Maisky), sondern das Gebet aufrichtig singen kann, ohne in Gefühlsduselei zu machen. Und welch ein Gesang! Kleinhapl vermeidet übliche Effekte, das Spiel bleibt klar und zielgerichtet, mit größter Ernsthaftigkeit und Noblesse, mit wunderbar melodiösen Legatobögen.

Auch in den folgenden Stücken, der ‚Canzone‘, dem ‚Adagio‘ nach keltischen Motiven und der ‚Romanze‘ (original für Bratsche, für Cello bearbeitet von Friedrich Kleinhapl) bestechen das Maß der Emotion, die Klarheit der Tongebung, und somit letztlich ein Cellospiel von einer solchen durchgeistigten Biegsamkeit und einer solchen beseelten Schönheit des Klangs, dass man aus dem Schwärmen nicht heraus kommt. Die farbig und dynamisch voll ausgelotete, der Volksmusik verpflichtete Suite über russische Themen op. 79b beschließt das Programm.
Supersonic – M. Bruch: Kol Nidrei op. 47, Canzone op. 55, Adagio op. 56, Romanze op. 85, Ave Maria op. 61, Suite für großes Orchester op. 79b; Friedrich Kleinhapl, Cello, Tschechisches Radio-Symphonieorchester Prag, Jan Kucera; 1 SACD Ars Produktion ARS 38 090; 11/10 (63′
Oswald Beaujean, Bayerischer Rundfunk
Friedrich Kleinhapl gehört zu den hochinteressanten Cellisten unserer Zelt, erst unlängst machte er mit einer außergewöhnlichen Gesamtaufnahme der Cello·Sonaten Beethovens auf sich aufmerksam. Mit teilweise rasanten Tempi betont Kleinhapl das immer wieder unwirsch Expressive, Extreme aber auch tief Emotionale in Beethovens Kammermusik. ein Interpretatorischer Ansatz, der sich ähnlich beim Hochromantiker Max Bruch freilich nicht anbietet. Den spielt Kleinhapl mit einem Maximum an Expressivität und Tonschönheit, mit Tempi, die die über 30 Jahre hinweg entstandenen, aber letztlich sehr ähnlich klingenden und durch die Bank melancholischen Stücke angenehm Im Fluss halten und sie nicht Im Pathos ertränken. Musik eines erzromantischen Konservativen – wunderschön zu hören.
Ernst P. Strobl, Salzburger Nachrichten
Das elegische Edelholz

Dass er viel von der Schönheit der Melodien versteht, hat Friedrich Kleinhapl, Grazer Cellist mit belgischen Wurzeln, längst bewiesen. Sein Klangideal, den Celloton möglichst nahe an die menschliche Stimme heranzuführen, führte zur Zusammenarbeit mit Christa Ludwig, seine CDs mit Beethoven-Sonaten heimsten Preise ein. Nun greift er mit der neuen CD ins Volle des Melodienzaubers. Es gilt, Max Bruch wiederzuentdecken, für den die wahre Gestalt der Musik in der Melodie lag. … Friedrich Kleinhapl zeigt sein Bestes. Es war das Tschechische Radiosymphonieorchester unter der sorgfältig aussteuernden Leitung von Jan Kucera, die den warmen Celloton ausgezeichnet umhüllt. Eine Stunde lang kann man in melancholischer Melodienseligkeit schwelgen, erst zuletzt, in Bruchs Suite für großes Orchester schwingt sich der Tonfall zu tänzerischen Ausbrüchen auf. Friedrich Kleinhapl musiziert jedenfalls virtuos auf mitreißender Höhe -und einem Wunderinstrument. Der Klang des Violoncellos von Giovanni Battista Guadagnini, Piacenza 17 43 („ex von Zweygberg“) aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbank, das er seit 2008 spielen kann, ist farblich zu berauschend breiter Palette fähig. Friedrich Kleinhapl zählt nicht gerade zu den besonders hochgewachsenen Menschen, und er erzählt im SN-Gespräch freimütig davon, wie er sich schon in seinen Ausbildungsjahren in Paris bei Philipp Mueller eine eigene Spieltechnik zurechtgelegt hat. Sowohl sein Vater als auch sein Bruder – beide Techniker- hätten ihn nach biomechanischen Maßstäben beraten, auch Bögen wurden eigens angefertigt. All dies ist auf der CD nicht zu hören, dennoch ist die liedhafte Musizierhaltung von großer Wirkung. Als einen „der vielversprechendsten Musiker einer neuen, jüngeren Generation“ bezeichnete Dirigent Valery Gergiev den Österreicher nach einem Auftritt mit dem Mariinski-Orchester, ein Adelschlag, auf den Kleinhapl nicht unstolz ist. Mittlerweile hat er die Konzerthäuser von Europas Metropolen über die USA und China bespielt, Orchester wie die Wiener und Münchner Symphoniker oder das Sirnon Bolivar Orchestra Venezuela haben ihn als Solisten eingeladen. Vor allem mit seinem Klavierpartner Andreas Woyke gab er eine Reihe von Kammermusikabenden, die Sonaten-CDs der Musikergemeinschaft, Beethoven und Rachmaninow, wurden preisgekrönt. Anzunehmen, dass die neue CD ebenfalls steile Karriere macht.
Jochen Berger, Coburger Tagblatt
Bruch war ein Komponist, der vornehmlich der Kraft der gesanglichen Melodie vertraute. Das macht diese CD unmissverständlich hörbar. Friedrich Kleinhapl setzt sich mit großem Nachdruck und mit großer Intensität für Bruch ein. Mit ausdrucksvoller Tongebung, die in allen Lagen bestens durchgebildet ist, entfaltet er den gesanglichen Reiz von Bruchs Musik – lebendig atmend in der Phrasierung, zugleich aber auch bemerkenswert expressiv im Gestus. Das macht Bruch im Rückblick natürlich nicht zum musikalischen Revolutionär, aber es lässt auch heute noch verständlich werden, warum Bruch einst hohes Ansehen genoss. Das Tschechische Radio-Sinfonie-Orchester unter Jan Kuceras präzis gestaltender Leitung setzt farbig feinsinnig differenzierte Akzente und sichert dieser Einspielung das Prädikat hörenswert.
Crescendo
Einen besseren Anwalt als Friedrich Kleinhapl hätte selbst Max Bruch sich dafür nicht wünschen können. Kleinhapl spielt die durchweg langsamen und melodieseligen Werke mit großer Einfühlung und einem fast altmeisterlichen satten, voluminösen Ton, der seinesgleichen sucht. Ein weiterer Pluspunkt: Das hervorragend disponierte Tschechische Radio Sinfonie Orchester sowie die warme, transparente und bis ins Detail austarierte Akustik der CD. Klassikeinsteiger werden die Platte genauso lieben wie fortgeschrittene Romantiker und- Sorry, Herr Bruch- BruchStücke- Sammler.
Ernst Naredi-Rainer, Kleine Zeitung
Die CD besticht aber auch durch ihre hohe Interpretationsqualität, denn Friedrich Kleinhapl nutzt Bruchs melodische Schönheiten, um sein Guadagnini- Cello von ·1732 mit weit gespannten Phrasierungen weich und expressiv singen zu lassen. Als versierter Bearbeiter hat er sich auch zwei nicht für das Cello bestimmte Werke Bruchs zwingend angeeignet, das berühmte Gebet „Kol Ni drei“ und die Viola Romanze in F-Dur. Und das Sinfonieorchester des Tschechischen Rundfunks, das ihm unter Jan Kucera aufmerksam zur Seite steht, rundet das Raritätenprogramm mit der ersten der fünf Orchestersuiten Bruchs ab.
Matthias Wagner, Kronen Zeitung
Nach der von der Fachpresse bejubelten Einspielung sämtlicher Beethoven-Cellosonaten mit seinem Duo-Partner Andreas Woyke wendet sich Friedrich Kleinhapl auf seiner jüngsten CD-Veröffentlichung bei „Ars“ einem gänzlich anderen Fach zu: Mit dem Sinfonieorchester des Tschechischen Rundfunks (SOCR) unter dem Dirigat von Jan Kuiera hat der Grazer Cellist in Prag Max Bruchs Konzertstücke für Violoncello und Orchester aufgenommen, erweitert um eine eigene Bearbeitung der Bratschen-Romanze op. 85 sowie die Orchester-Suite op. 79b nach russischen Volksmelodien. Bruch sei ein „Sänger auf Saiten“, stellt Kleinhapl im Klappentext fest, und seine Behauptung, dass sich die ganz auf der (Volks-)Melodie fußenden romantischen Gefühle in Bruchs Musik auch im 21. Jahrhundert nicht überholt haben, belegt er mit dieser Studio-Aufnahme eindrucksvoll. Sie ist ein Fest des singenden Cellos und bietet Klassik-Einsteigern wie -Kennern die lohnende Gelegenheit, Kleinhapls wundervollem Guadagnini-Instrument von 1743 durch ein genüssliches Bad in romantischen Kantilen zu folgen: Warm empfangen die Streicher des SOCR den Solisten im bekanntesten Cello-Stück Bruchs, dem „Kol Nidrei“ nach hebräischen Melodien op. 47. Bald schwingt sich Kleinhapl auf zu expressiver Sehnsucht, ohne dem allseits drohenden Pathos zu erliegen. Dennoch ist zu hören, dass Bruchs „Glut“ in Kleinhapl „auf Resonanz stößt“, wie es im Programmheft heißt. Meisterhaft, wie sich die letzte Figur des 1881 komponierten Werks aus erdiger Tiefe in fragile Höhen schraubt: In diesem Strich ist bei aller Emotionalität stets viel Luft zu hören, die später, etwa im „Adagio“ nach keltischen Melodien, faszinierende Klang-Variationen zu Tage fördert. Dies ist ein ganz anderer Friedrich Kleinhapl als jener, der beim späten Beethoven in ein wahrhaft verstörendes, fatalistisches Wühlen verfallen ist.

Charmant seine Transkription der „Romanze„ für Viola und Orchester, nie säuft seine Interpretation in schwersüffiger Moll-Atmosphäre ab. Berührend schließlich das innige, von zarten virtuosen Figürchen durchzogene „Ave Maria“ op.61.
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