Album

Gran Pasión Tango

Das neue, arbeitsintensive Album aus der Welt des Tangos: 14 einzigarte musikalische Klangerlebnisse mit Cello und großem Orchester
Cover des Albums 'Gran Pasión Tango' von Friedrich Kleinhapl, Bohuslav Martinů Philharmonie, und Robert Kružík. Das Bild zeigt einen Mann mit dunklen Haaren und Bart, der ein Cello hält und zur Seite schaut. Der Hintergrund ist dunkel mit violettem Licht, und der Albumtitel sowie die Namen der Künstler sind in roter und weißer Schrift auf dem Bild zu sehen. Unten links befindet sich das Logo von 'Ars Produktion'

Über das Album

Astor Piazzollas „Le Grand Tango“ ist seine einzige originale Komposition für Cello und Klavier.

Aus dieser Idee, südamerikanisches Temperament mit europäischem Tiefgang und einer klassischen Klangvorstellung zu kombinieren, entstand das CD-Programm Pasión Tango für Cello und Klavier. Der nächste Schritt war eine logische Fortsetzung: Tangos erneut mit Cello, aber diesmal mit klassischem Orchester, um so das klangliche und emotionale Potenzial noch tiefer auszuloten – das Ergebnis ist eine „Gran Pasión Tango“.

Behind the Scenes

Aus dieser Idee südamerikanisches Temperament mit europäischem Tiefgang und meiner klassischen Klangvorstellung zu kombinieren, entstand das CD-Programm Pasión Tango für Cello und Klavier. Der nächste Schritt war eine logische Fortsetzung: Tangos erneut mit Cello, aber diesmal mit klassischem Orchester, um so das klangliche und emotionale Potenzial noch tiefer auszuloten – das Ergebnis ist diese CD-Produktion „Gran Pasión Tango“.

testimonial

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Keila Shiver

Besprechungen und Kritik

Attila Csampai, Rondo
Der österreichische Cellist Friedrich Kleinhapl ist ein besessener Leidenschafts-Musiker, dem es um die Wahrheit geht, nicht unbedingt um Schönheit und Eleganz. Bereits seine ersten Beethoven-Aufnahmen vor 15 Jahren waren Kampfansagen wider allen domestizierenden Wohllaut, und dann folgte 2014 ein erstes Album mit argentinischen Tangos mit seinem ähnlich rigorosen Klavierpartner Andreas Woyke.
Jetzt hat er eine neue SACD mit weiteren 14 klassischen Tangos eingespielt, diesmal aber ein komplettes Sinfonieorchester zur Unterstützung seiner exzessiven Ausdruckskraft verpflichtet, die hochmotiviert mithaltende Bohuslav Martinů Philharmonie aus dem tschechischen Zlín. Und wieder dominieren zehn Titel Astor Piazzollas die Auswahl, der den vulgären Tango unter großen Widerständen zur Kunstform entwickelte, und Kleinhapl setzt erneut alles daran, um die enorme emotionale Kraft, die Seelenglut, aber auch die tiefe Melancholie dieser kleinen Meisterwerke zum Lodern zu bringen.

Die großformatigen Orchesterarrangements verstärken die wahrlich überwältigende Wirkung von Kleinhapls kraftvoll-herben und leidenschaftlich wogendem Cellospiel. Daneben aber lässt er auch solche populären alten Tango-Hits wie Rodríguez’ „La cumparsita“ oder Villoldos „El choclo“ munter wiederaufleben, in der bekannten rhythmischen Schärfe. Hier verwandelt sich der vormalige Kaschemmentanz in großes Kino.
Colin Clarke, Fanfare
A blaze of white cello light appears in the tango heavens: This disc is an astonishing amount of fun. Friedrich Kleinhapl is a cellist with a huge sound and clearly a huge heart. The performance of Gerardo Herman Maros Rodriguez’ La cumparsita (you’ll know it) is brilliant: Tom and Jerry cartoon moments meet the slinkiness and sexiness of the South American ballroom. Kleinhapl’s tone is focused, even wiry; his virtuosity surely second to none, as the helter-skelter Assassination Tango by Luis Enriquez Brecalov proves early on. Reminders are here that the tango is not necessarily fierce; Piazzolla’s Milonga in Re is an expressive song, a duet between cello and clarinet (the excellent Matej Vaselka). Then there are the raised-eyebrow phrases of El choclo, full of hidden, cheeky promise. A central tranche of Piazzolla, a fine reminder of this genius composer’s never-ending invention, is beautifully shaped. The arrangements (all on the disc fall to Alexander Wagendristel and Andreas Woyke, except for Las pajaros perdidos and Libertango, which fall to Leoš Kuba) are stunningly slick, each and every one. A trip to “Cafe 1930” (from Histoire du Tango) certainly allows one to relish Kleinhapl’s sweet upper register, and also the tone of the oboist of the Bohuslav Martinů Philharmonic, Alžběta Jamborova; “Nightclub 1920,” headily evocative, is hardly less fine, garlanded with woodwinds. The two arrangements by Kuba have their own level of inspiration: The famous Libertango is full of dynamite, brightly scored and brilliant.

The well-drilled orchestra under Robert Knužik has a real sense of style and rhythm, not to mention unanimity. Try their contribution to Michelangelo 70. There is a huge number of repetitions here, each as accurate as the last, all heard against the generously-toned playing of Kleinhapl; the final “big band” gesture of that track is genius. The punctuating, soft chords against the long cello melody in Piazzolla’s Melodia en la menor (Melody in A Minor) are just beautiful. Kleinhapl makes his cello sing, of that there is no doubt, imbuing melodies with nostalgia but never sentimentality; Vuelvo al sur can suffer from this, but there is not a trace here. The level of communication between cello and orchestra in La muerte del Angel is insane.

A second set of assassins appears in the form of John Powell’s El Tango de los assassinos. Clearly depicting sneaky little critters, this is a lovely piece from a composer (b. 1963) whose music is clearly worthy of investigation. This is a highly dramatic four minutes that simmers and then crescendos to a heady close. The most modernistic moments come in the introduction to Los pajaros perdidos (The Lost Birds), with its wide registral space that prepares the way for a slowly unfolding, markedly cuddlier melody before the glowering orange-reds of the tango once more blaze forth. This is a fascinating piece; when the brakes come on, brass intone with a suddenly Wagnerian gravitas. The energy of the tango is ferocious and up close. The recording, too, is up close, if not overly ferocious, and it is certainly detailed. The performers give their all to these fine arrangements of tango, in spectacular sound. Excellent booklet notes seal a very special release
Stefan Pieper, Klassik heute
Der Cellist Friedrich Kleinhapl hat sich intensiv mit dem Tango auseinandergesetzt und mit der Bohuslav Martinu Philharmonie unter Leitung von Robert Kruzik einen Kooperationspartner gefunden, der dem "ewigen" Tango von Piazzolla etwas Eigenständiges und Neues, vor allem aber eine sinfonische Dimension verleiht. Kleinhapls Spiel zeigt auf dieser Aufnahme mit dem Titel „Gran Pasión Tango“ von Anfang an, dass er ein leidenschaftlicher und klangmächtiger Spieler ist, bei dem eine kraftvolle Spieltechnik im Dienst eines aufrichtigen Ausdrucks steht. Da schien es fast vorprogrammiert, dass er sich auf das Sujet des Tangos stürzen musste.

Auf der Suche nach dem klanglichen Ideal
Also tauchte er tief ein, reiste nach Venezuela, wo er den berühmten Komponisten Federico Ruiz in Caracas traf. Ruiz arrangierte für ihn Piazzollas Adios Nonino für Cello und Klavier neu, woraus eine Duo-CD entstand. Aber der Cellist dachte sein Projekt noch größer, um südamerikanisches Temperament mit europäischem Tiefgang und einer sinfonischen Klangvorstellung zu vereinen. Ein Glücksfall wurde es, dass er das ideale Orchester für sein Vorhaben in der Bohuslav Martinu Philharmonie fand. Denn das Orchester erweist sich hier als bester Kooperationspartner, um die fiebrige, intensive und lustvolle Atmosphäre der Stücke von Piazzolla und seinen Zeitgenossen in einen neuen Rahmen zu setzen. "Gran Pasión Tango" ist nicht nur eine Hommage an Piazzolla, sondern schafft einen Gesamtkontext der südamerikanischen Musik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Drei Piazzolla-Gruppen werden auf dieser Aufnahme durch vier Beiträge seiner Zeitgenossen komplettiert und runden damit die Darstellung ab.

Die Geschichte des Tango wird weiter erzählt
Eröffnet wird der schillernde Reigen mit Gerardo Hernan Matos Rodriguez' La Cumparsita, bei dem die treibenden Cello-Figurationen mit dem dynamisch pumpenden Rhythmus des Orchesters verschmelzen. Luis Enriquez Bacalovs Assasination versetzen Kleinhapl mit seinem instrumentalen Gesang und das Orchesters mit impressionistischer Klangpracht in eine sinnliche Sehnsuchtsstimmung. Die erste Piazzolla-Einlage ist überraschend zurückhaltend, denn Milonga en Re wirkt wie eine zarte Filmsequenz, getragen von gedämpften Klängen. Angel Gregorios Villoldos El Choclo beeindruckt mit einer markanten Solokadenz des Cellos, die vom schillernden Klang des Orchesters beantwortet wird. Kleinhalps Cellospiel lässt große Bögen entstehen, gespickt mit impulsiven Akzenten, um die Geschichte des Tangos und seiner emotionalen Wechselbäder immer weiter zu erzählen. Das Orchester kommentiert reaktionsschnell und einfühlsam mit vielen eigenen Interventionen. John Powells El Tango De Los Assassinos bildet einen elegischen Gegensatz zu den vorherigen Stücken – vor allem aufgrund der Tiefe, die Kleinhapl in seinem getragenen Cellogesang inszeniert. Dann folgt nochmal Piazzolla in all seiner erhabenen Vielfalt: Los Pajaros Perdidos, Nightclub 1960 (Historia del Tango), ein atemlos vorwärtstreibend gespieltes La Muerte del Angel und schließlich das ewige Libertango. Dieses fast schon alternativlose Finale bringen dieser energetische Cellist und das helhörige Orchester in jazziger Manier in bester, hochmotivierter Manier zum Swingen.
Adrian Quanjer, HR Audio
In my view, the violoncellist Friedrich Kleinhapl is a non-conformist and committed to a wide range of music, just like his one-time Austrian pianist and ‘comrade in arms’ Friedrich Gulda, whose cello concerto I reviewed some six years ago with Kleinhapl as soloist (Gulda meets Shostakovich - Kleinhapl, Piehlmayer). In other words, an out-of-the-ordinary musician, doing more than just playing on stage. He has joined his wife, Heidrun Maya Hagn-Kleinhapl, in special projects like ‘Get a Hearing’ for hearing-impaired children and ‘Art for all the senses’ nurturing the interest of young people for classical music. One of these projects is “Pasión Tango – the dance”, danced by Maria Yakovleva and Richard Szabo from the Wiener Staatsballet.

This ARS release may, therefore, be seen as a follow-up on that theme. In his liner notes Kleinhapl refers to a decree of 1927 from the Apostolic Administration of Burgenland by which “modern, international dances” were condemned, and the discovery of a three-year older letter by which it was already banned at the higher Vienna Cardinal’s level. Sufficient reason, so it seems, for Kleinhapl to dig deeper. These notes are suggestive reading indeed. Don’t miss it.

The history of the Filharmonie Bohuslav Martinů is just as interesting to read. The orchestra portrays itself as a versatile body taking on, next to performing classical music, Jazz, Rock, Chanson, Pop and Film Music. For the record: It is perhaps noteworthy that Jakub Hrůša, now Chief Conductor of the Bamberger Symphoniker and from 2025 onward Music Director of the Royal Opera Covent Garden, was once one of their conductors.

With all the ingredients in place for a remarkable recording entitled: ‘Gran Passión Tango’, I started my listening sessions of this surprising Tango Time.

It goes without saying that Astor Piazzolla is the main provider of this programme, and I suppose that also Gerardo Hernán Matos Rodrigues’s ‘La Cumparsita’ Tango is widely known. Kleinhapl has furthermore selected some lesser-known composers from Argentina, like Luis Enríquez Bacalov, a competent film composer (Assassination Tango, Robert Duvall), Ángel Gregorio Villoldo Arroyo, one of the pioneers of tango music, and also the British composer, John Powell. El tango de los Assassinos from the same film Assassination Tango.

In this adventure, arranged for cello and orchestra by Alexander Wagendrister, Andreas Woyte/Leos Kuba, Kleinhapl gets a perfect showcase demonstrating his virtuosity with inserted fast-fingered solo work in ‘La Cumparsita’, staunchly supported by the Czech orchestra, led by Robert Kružík. It set the tone for the rest of the programme, in which listeners will surely admire his lovely and compassionate playing in Astor Piazzolla’s ‘Milonga en Re’.

For me, this confirms that Kleinhapl’s strength lies most convincingly in the slower melodies like Piazzolla’s ‘Melodian La Menor’ and ‘Café1930’. All played sensitively with excellent craftsmanship. In the more demanding pieces, and following his almost uninhibited enthusiasm, his virtuosity tends to overshadow his tonal stability.

The recording was made in the Congress Centre, Zlín, Czech Republic, home of the orchestra, and supervised by sound engineer, Roman Halašta. I’m not familiar with the acoustics, but the result is quite good, albeit that the soloist is rather prominently centre stage in the surround mix.

Lovers of Latin-American Tango will find much to admire in the musical vision of an impassioned cello player supported by an orchestra that is fully up to the mark, though a shade more ‘Latin’ touch would have further enriched this remarkable release.
Bremen Zwei
Der österreichische Cellist Friedrich Kleinhapl ist ein ziemlich bunter Hund - ein toller Virtuose auf seinem Instrument ohne stilistische Grenzen. Sein Repertoire reicht von Bach und Beethoven bis hin zu Schostakowitsch, Schnittke oder Gulda. Das neue Album von Friedrich Kleinhapl hat den Titel „Gran Pasión Tango“. Der Titel passt, denn hier ist das stilistische Chamäleon Kleinhapl in seinem Element. Er spielt diese Musik wunderbar: leidenschaftlich, mit einem geradezu erotischen Celloklang und so stilecht, dass man am liebsten sofort auf die Tanzfläche möchte.
Klangwelten

Soundbeispiele

Cover des Albums 'Gran Pasión Tango' von Friedrich Kleinhapl, Bohuslav Martinů Philharmonie, und Robert Kružík. Das Bild zeigt einen Mann mit dunklen Haaren und Bart, der ein Cello hält und zur Seite schaut. Der Hintergrund ist dunkel mit violettem Licht, und der Albumtitel sowie die Namen der Künstler sind in roter und weißer Schrift auf dem Bild zu sehen. Unten links befindet sich das Logo von 'Ars Produktion'

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