War Beethoven tatsächlich ein unabdingbarer Verfechter der französischen Revolution? Aber weshalb wollte er dann von Napoleon geadelt werden? Oder Johannes Brahms: war er wirklich ein abgrundtiefer Verächter von Richard Wagner oder bekämpfte er ihn nur aus Liebe zu Clara Schumann? Er bezeichnete sich doch selbst als größten Wagnerianer! Viele spannende Fragen. Wie Schlaglichter werfen sie ungewohnte Glanzlichter auf die Kanten und Ecken der großen Komponisten.

Diesen Glanzlichtern und Schatten kann sich Cellist Friedrich Kleinhapl seit jeher nicht entziehen. Sie prägen sein Spiel und er begeistert damit sein Publikum – wenn er auf der Bühne mit seinem Cello und mit Worten erzählt oder wenn die Texte, die aus den jahrlangen Recherchen entstanden sind, von bekannten Schauspielern abwechselnd mit der Musik gelesen werden.

Friedrich Kleinhapls Frau, die Autorin Heidrun Maya Hagn und er haben vor einigen Jahren begonnen aus all den spannenden Details Zwiegesprächen zu gestalten zwischen einem der großen Komponisten und einer ihm nahestehenden Person.

In About Beethoven unterhält sich Franz Schubert nach Beethovens Begräbnis mit der berühmten Klavierbauerin Nanette Streicher. Ihre Klaviere wurden nicht nur von Beethoven und Schubert gespielt, sondern sie hatte Beethoven in seinem Haushalt unterstützt. Sie hatte also Zugänge zu ihm und eröffnet vollkommen neue Fragen. In About Shostakovich entwickelt sich aus einem Gespräch zwischen dem Genie und einem Unbekannten die Frage, was denn geschehen wäre, wenn er sich nicht in so jungen Jahren in so große Nähe zur Partei und Josef Stalin begeben hätte. Eine Tatsache vor der ihn seine Schülerin und Geliebte Galina Ustwolskaja jahrelang gewarnt hatte.

Und so ergeben sich bei näherem Hinsehen bei allen Komponisten fesselnd rätselhafte Fragen, die ihre Persönlichkeit in einem faszinierenden Licht ungewohnt und neu erscheinen lassen.

Die Texte werden von renommierten Schauspielern wie Cornelius Obonya, Fritz Karl, Elisabeth Orth, Peter Simonischek, Julia Stemberger und vielen anderen zwischen der Musik gelesen.

Sie liefern einen eindrucksvollen Kontrapunkt zur Musik der jeweiligen Komponisten, die Friedrich Kleinhapl mit seiner Duopartnerin Kim Barbier und Freunden spielt.

Dieses äußerst erfolgreiche Format hat mit den Aufführungen in Europa, USA, Kanada und Südamerika bisher immer gezeigt: so lässt sich ein junges und wenig klassikaffines Publikum ebenso begeistern wie puristische Klassikfans: als würde durch die Verbindung von Wort und Musik und durch diese faszinierenden Gewchichten eine Verbindung schaffen zwischen uns und diesen Menschen und ihrer Welt.